Technik
DSL sorgt mittlerweile fast flächendeckend für schnelles Breitband-Internet. Doch was steckt hinter der DSL-Technik eigentlich genau? Wir erklären Ihnen die verschiedenen DSL-Techniken wie ADSL oder VDSL.
Von Thomas Michel / Alexander Kuch / Julian RueckerAAA
DSL steht für "Digital Subscriber Line" und benötigt zweiModems, eines in der Vermittlungsstelle desNetzbetreibers und eins beim Kunden. Die DSL-Technik nutzt die Tatsache, dass derherkömmliche analoge Telefonverkehr im Kupferkabel nur Frequenzen bis4kHz belegt, obwohl dort auch weitaus höhere Frequenzen möglich sind.Durch Aufsplitten der Bandbreite in unterschiedlicheKanäle, z.B. für Sprach- und Dateninformationen, und die Nutzung der bislang"toten" höheren Frequenzbereiche, bringen heutige DSL-Technologien dasKupferkabel auf Übertragungsraten von bis zu 250MBit/s- abhängig von der eingesetzten DSL-Variante. Im Zeitalter von All-IP ist die Aufsplittung durch einen früher verwendeten DSL-Splitter allerdings nicht mehr notwendig.
In der Praxis werden manchmal nur reduzierte Transferraten benutzt,da dann die gegenseitigen Störungen in den Kabelsträngen geringer ausfallen.DSL-Modems stecken heutzutage in der Regel in einem DSL-Router. Dieser sorgt dafür, dass die von mehrerenGeräten in einem Heim- oder Firmennetzwerk verschickten oder angeforderten Datenpakete den richtigen Weg nehmen,also die richtige "Route" beschreiten.Was ist DSL und wie funktioniert es?
Fotos: AVM/Netgear, Montage: teltarif.de
Die verschiedenen DSL-Varianten
DSL ist keine neue Technologie. Erste Varianten wurden bereits Ende der 1980er-Jahrein den USA entwickelt. Inzwischen gibt es Dutzende DSL-Varianten. Die wichtigstenim Überblick:
- Die wohl bekannteste Variante ist ADSL (Asymmetric DSL), ursprünglichals Übertragungstechnik für Streaming entwickelt. Mit der WeiterentwicklungADSL2+ lassen sich Übertragungsratenvon theoretisch bis zu 25MBit/s im Downstream erreichen. In Deutschland werden aber auch ADSL2+-Anschlüsse mit wenigen Ausnahmen mit einer Maximalgeschwindigkeit von 16MBit/s vermarktet.
- VDSL (Very High Speed DSL) arbeitet alsWeiterentwicklung von ADSL auf kurzen Kabeldistanzen mit sehr hohenÜbertragungsraten. Die DeutscheTelekom hat ihr VDSL-Netz in Deutschland im August 2006 in Betrieb genommen und baut eskontinuierlich weiter aus - und auch Wettbewerber vermarkten VDSL-Anschlüsse. Mit VDSL-Vectoring sind maximal 100MBit/s, mit Super-Vectoring bis zu 250MBit/s im Downstream möglich. Alle Angebote finden Sie in unserem umfangreichen Breitband-Tarifvergleich.
- Weitere Hauptvarianten sind HDSL (High Data Rate DSL) - der erste DSL-Ansatzüberhaupt - und dessen Nachfolger HDSL2. HDSL zielt auf den Einsatz als reinerDatendienst, eine Integration mit analoger Telefonie war ursprünglich nichtvorgesehen.
- SDSL (Symmetric DSL) ist eine HDSL-Version, die auf einer einzigenDoppelader arbeitet und auch analoge Telefonie ermöglicht.
- Die Weiterentwicklung von SDSL ist G.SHDSL (Global Standard for Single-PairHighspeed DSL). Hauptvorteil von G.SHDSL ist die um bis zu 30Prozenterhöhte Reichweite der Verbindung zwischen Vermittlungsstelleund Nutzer. Eine Erweiterung von G.HDSL wiederum ist G.HDSL.bis, die eine Bündelung von bis zu vier Kupferdoppeladern definiert.
ADSL versus SDSL
Die am weitesten verbreiteten DSL-Varianten sind ADSL und SDSL, wobei Afür"asymmetrisch" steht. Asymmetrisch deswegen, weil dieGeschwindigkeit des Datenstroms zum ADSL-Nutzer hin deutlich höher ist alsandersherum - Downloads gehen schneller als Uploads.
Bei symmetrischenAnschlüssen wie HDSL und SDSL sind Up- und Downstream hingegen gleich flott. Werdenmehr Daten aus dem Internet angefordert als ins Internet abgegeben, reicht also ADSL.Eine Firma könnte aber den Bedarf haben, große Datenmengen ins Netz zu schicken,z.B. Bau- oder Konstruktionspläne, hochauflösende Fotos, 3D-Animationen oder Ähnliches. In diesem Fallkönnte sich ein SDSL-Anschluss lohnen - falls noch kein Glasfaser-Anschluss verfügbar ist.
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